Am Donnerstag, den 3. Juli, wurde der neue Ritterspielplatz am Wehrgang in der Mauerstraße in Schüttorf offiziell eröffnet. Zahlreiche Kinder – viele verkleidet als Ritter, Drachen oder Prinzessinnen – stürmten nach den Grußworten mit sichtlicher Freude den liebevoll gestalteten Spielplatz. Die Stadt Schüttorf hatte zur Einweihung eingeladen, und viele Bürgerinnen und Bürger, Familien, Gäste aus Verwaltung, Politik, Bildung und Kultur waren der Einladung gefolgt.
Stadtdirektor Manfred Windhaus begrüßte unter anderem den Fürsten Carl Ferdinand zu Bentheim und Steinfurt, Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung und Politik, den Heimatverein, die Projektbegleiterinnen und -begleiter Elke Stentenbach, Eva Nayda und Gerd-Ludwig Hienz, sowie die LEADER-Aktionsgruppe Grafschaft Bentheim und das Amt für regionale Landesentwicklung, vertreten durch Inga Groenke und Luisa Stülke.
Bürgermeister Jörn Tüchter betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Spielplatzes für Kinder und Familien in Schüttorf und würdigte die vielen Hände, die an Planung und Umsetzung beteiligt waren. Mit einem Augenzwinkern erklärte er: „Endlich wieder eine Burg in Schüttorf – diesmal nicht in der Hand des Grafen, sondern in der Hand unserer Kinder.“
Er erinnerte daran, dass die erste Idee für einen Mottospielplatz bereits 2020 aus der Politik kam, zunächst aber keine Mehrheit fand. In Verbindung mit der geplanten touristischen Aufwertung des historischen Wehrgangs nahm die Idee erneut Fahrt auf – unter anderem durch die Initiative des Heimatvereins und das Engagement von Gerd-Ludwig Hienz. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, insbesondere dem Bereich Stadtmarketing und Tourismus unter Leitung von Daniela Noll, wurde ein integriertes Nutzungskonzept erstellt, das neben Führungen auch den Spielplatz als außerschulischen Lernort umfasst.
Ein zentrales Element des Projekts war das pädagogische Konzept, das von Eva Nayda, Elke Stentenbach und Gerd-Ludwig Hienz in enger Kooperation mit dem Heimatverein entwickelt wurde. Vorgesehen sind unter anderem Sitzgelegenheiten für Schulklassen und Gruppen, historische Kostüme für Kinder sowie begleitende Führungsangebote. Die Konzeption wurde mit Hilfe finanzieller Unterstützung des Fürstlichen Hauses Bentheim möglich gemacht.
Die LEADER-Förderung in Höhe von 105.711,60 Euro ermöglichte – zusammen mit 97.347,50 Euro an städtischen Eigenmitteln – die Realisierung des Spielplatzes mit einem Gesamtvolumen von 203.059,10 Euro. Die Spielgeräte allein schlugen mit rund 185.500 Euro zu Buche, weitere gut 17.000 Euro wurden für den Lernort und das pädagogische Umfeld verwendet.
Auch der städtische Bauhof war stark in die Umsetzung eingebunden. Mitarbeitende koordinierten die Geräteauswahl, führten Geländearbeiten durch und sorgten für die Pflasterung der Wege, die Einrichtung von Fahrradständern sowie die Befüllung des Sandbereichs. Zudem ist eine künstlerische Gestaltung des angrenzenden Trafogebäudes in Planung – in Kooperation mit den Stadtwerken Schüttorf Emsbüren. Als kleines Extra wurde ein Spielkorb mit Förmchen und Sandspielzeug eingerichtet, der zur gemeinschaftlichen Nutzung gedacht ist.
Ein kleiner Rückschlag blieb nicht unerwähnt: Der ursprünglich als Standard gelieferte Spielplatz-Wappenschmuck, nahezu identisch mit dem der Stadt Dülmen, wurde zurückgegeben – selbstverständlich wird hier künftig das Wappen der Stadt Schüttorf zu sehen sein. Außerdem kündigte der Bürgermeister an, dass Vandalismus am Spielplatz – wie zuletzt beobachtet – von der Stadt konsequent zur Anzeige gebracht werde. „Sachbeschädigung ist kein Kavaliersdelikt“, so Tüchter.
Für das Regionalmanagement LEADER und das ARL sprachen Inga Groenke und Luisa Stülke, die das Projekt ebenfalls über viele Monate begleitet hatten. Für den Heimatverein Schüttorf übernahm Floris Kröner das Wort. Zum Abschluss richtete sich Isabella Wensing mit einem kurzen Grußwort an die Kinder und wünschte ganz im Sinne des Tages: „Und jetzt wünschen wir allen Kindern viel Spaß beim Spielen.“
Das Begleitprogramm der Eröffnung war ebenso lebendig wie der Spielplatz selbst: Kinderschminken, Sitzmöglichkeiten für Eltern und ein Kuchenverkauf der städtischen Kitas rundeten den Nachmittag ab. Alle Besucherinnen und Besucher waren zu einem offenen Picknick eingeladen – mitgebracht wurden Decken, Getränke und gute Laune.
Mit der Spielplatzeröffnung ist ein wichtiger Baustein der Gesamtaufwertung rund um den historischen Wehrgang abgeschlossen. Der neue Ritterspielplatz steht nun allen offen – als fantasievoller Ort zum Spielen, Lernen, Bewegen und Begegnen. Ein echtes Stück gelebter Stadtentwicklung – und ein großer Gewinn für Schüttorf.