Blaufärber / Ziegenfrau

Die Schüttorfer Skulptur „Blaufärber“ von dem niederländischen Künstler Berend Seiger aus Oldenzaal erinnert an die große Zeit der Textilindustrie in unserer Stadt. Die Plastik ist ein Beispiel für Fleiß und Arbeitseifer und steht stellvertretend für die Textilarbeiter und Blaufärber in Schüttorf.
Gegen 1770 wurde in der Schüttorfer Textilindustrie das Blaufärben eingeführt. Dass dies eine besondere Kunst war, schlägt sich unter anderem in dem Ausspruch„Wi könnt nicht hexen wall blaufarwen“(wir können nicht hexen aber blaufärben) nieder. Die Qualität der „Schüttrupper Blauen“ (Arbeitsjacken) war überall bekannt und wurde gerühmt.
Das Kunstwerk wurde 2002 aus Mitteln der Grafschafter Sparkassenstiftung finanziert.

Die Ziege war die Kuh der kleinen Leute
Eine Kuh konnten sich viele Arbeiter aus den Schüttorfer Textilbetrieben nicht leisten, eine Ziege schon. Wohin aber mit den Ziegenböcken? Die mußten in sicherer Entfernung gehalten werden, wegen ihres Geruches. So entstand 1907 etwas außerhalb der Siedlung die Ziegenfarm.
So störrisch die Ziegen auch sein mögen, in Schüttorf haben die nützlichen Haustiere ein "Denkmal" bekommen, mitten in der Stadt vor dem Rathaus. Da zieht und zerrt eine Frau ihre Ziegen mit Müh und Not über die Brücke. Die "Frau mit Ziegen" symbolisiert einen längeren Zeitraum der Schüttorfer Stadtgeschichte, in der Ziegen für die Versorgung der Bevölkerung eine bedeutsame Rolle spielten. Sie waren außergewöhnlich gute Resteverwerter und lieferten auch in Zeiten der Not für viele Milch, Butter, Käse und Fleisch. Zum selbstverständlichen Bild des Alltags gehörten damals Ziegenhalter und Ziegenhalterinnen, die auf dem Weg zur städtischen Deckstation waren. Diese lag stadtauswärts in der Fichtenstraße.
Die Skulptur wurde geschaffen von dem Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe (1926-1995) und am 25.09.1993 im Zuge der Sanierung der Innenstadt Schüttorfs für die Öffentlichkeit freigegeben.